Hilfsprojekt „Grenzenlos Wärme“
Mit verschiedenen Einrichtungen kümmert sich die Diakonie Stiftung Salem um Menschen, die aus ihren Heimatländern fliehen mussten. Einer der Menschen die sich hier täglich engagieren ist Jan Hersemann, der als dualer Student in der Flüchtlingsunterkunft Lübbecke arbeitet und parallel ein Studium an der FH Dortmund absolviert. Mit einer Gruppe von Studierenden des Studiengangs „Soziale Arbeit - Armut und (Flüchtlings-) Migration“ hat Hersemann nun das Projekt „Grenzenlose Wärme“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit 16 Kommilitonen bricht er über Silvester nach Griechenland auf, um hier in einem Flüchtlingscamp zu helfen.
Anlass zu der Hilfsaktion war eine Nachricht beim Kurznachrichtendienst Twitter. Helferinnen und Helfer vor Ort hatten über die problematischen Zustände im Flüchtlingscamp berichtet. „In manchen Lagern gibt es keine Organisationen oder NGO’s, die sich um die Flüchtlinge kümmern. Freiwillige Helfer stemmen die ganze Arbeit“, so Herseman. Erst im November kam den Studierenden die Idee, selbst nach Griechenland zu reisen. In weniger als zwei Monaten mussten sie also die gesamte Organisation bewerkstelligen, Hilfsgüter und Spenden sammeln und den Transport organisieren. Alles neben Studium und Beruf. Zum Glück werden viele Studierende von ihren Arbeitgebern unterstützt. So hilft die Diakonie Stiftung Salem beispielsweise mit Kleiderspenden und einem Transportfahrzeug.
In mehreren Gruppen brechen die Studierenden nach Griechenland auf. Die ersten fliegen am 27.12. nach Athen, um mit griechischen Ehrenamtlichen vor Ort die Situation zu klären. Die zweite Gruppe fährt mit insgesamt 3 Transportern nach Griechenland. Im Gepäck haben sie vor allem warme Kleidung für den Winter. Aber auch Material für die medizinische Versorgung oder Spielsachen. Zusätzlich bleiben einige der Studierenden in Deutschland, wo sie per Telefon immer zu erreichen sind. „Sie geben uns Rückendeckung, zum Beispiel bei Unfällen oder rechtlichen Problemen“, erklärt Hersemann.
Im Flüchtlingscamp werden die Studierenden voraussichtlich verschiedene Helfertätigkeiten übernehmen und zum Beispiel die Ausgabe von Essen unterstützen. Aber auch einige Freizeitangebote für Kinder wollen sie anbieten. „Die Langeweile ist ein großes Problem. Die Kinder können kaum etwas machen“, betont Hersemann. Wie genau die Aufgaben vor Ort aussehen, wissen die Studierenden aber selbst noch nicht. „Es gibt kaum ausführliche Berichte aus der Region.“ Zumindest über die Verständigung macht sich Jan Hersemann keine Sorgen. Im Team sind Studierende mit vielen Fremdsprachenkenntnissen. Neben Englisch und Französisch sprechen einige Gruppenteilnehmende auch Arabisch oder Türkisch.
Am 5.01.2017 treten die Studierenden die Rückreise nach Deutschland an. Vorher warten aber sicherlich noch einige anstrengende Tage auf sie. Besonders die emotionale Belastung wird dabei eine Herausforderung. „Wir fragen uns schon, wie wir das durchstehen“, sagt Hersemann.
Alle Informationen zum Projekt gibt es unter: www.grenzenlose-wärme.de