Trotz Krankheit mitten im Leben
Ataxie-Gruppe zu Gast in den Diakonischen Werkstätten
Besonderen Besuch empfingen die Beschäftigten der Albert-Clos-Werkstatt II. Eine Ataxie-Selbsthilfegruppe war zu Gast in der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen. Ataxie ist eine seltene Störung der Bewegungskoordination, die unter anderem durch Erkrankungen des Nervensystems hervorgerufen werden kann. 12 Personen, Ataxieerkrankte und Angehörigen, waren aus ganz Deutschland angereist.
In einer Führung lernten die Besucherinnen und Besucher die verschiedenen Arbeitsbereiche der Diakonischen Werkstätten kennen. „Wir waren sehr neugierig, wie die Beschäftigten ihr Leben und ihre Arbeit gestalten“, sagte Sabine Zarkadas, die den Besuch organisierte. „Es ist hoch interessant, welche Aufträge hier bearbeitet werden.“
Die Gruppe war allerdings nicht nur zum Besuch der Werkstatt zusammengekommen. Einmal im Jahr ist die kleine Reisegruppe zusammen unterwegs. In diesem Jahr gastierten sie in Minden. Kennengelernt haben sie sich über das Online-Portal ataxie.org, einem Forum zum Thema Ataxie. Viele wollten sich aber auch einmal persönlich kennenlernen. Daher kam Sabine Zarkadas vor einigen Jahren die Idee, eine Reise mit Ataxieerkrankten und Angehörigen zu unternehmen. Über das Forum fand sie schnell Interessierte.
Dass die Reiseplanung nicht einfach werden würde, wusste Sabine Zarkadas von Anfang an. Viele Ataxieerkrankte sind auf einen Rollstuhl angewiesen. Schon die Buchung einer passenden Unterkunft ist daher schwierig, denn die meisten Hotels sind nicht für große Besuchergruppen mit Rollstuhl ausgelegt. Trotzdem findet die Ataxie-Gruppe immer wieder neue Reiseziele. Zu den Reisen gehört natürlich auch immer ein abwechslungsreiches Programm. „Wir wollen nicht nur im Gasthof sitzen und uns angucken, wir wollen was erleben“, sagte Zarkadas. Und ein wenig informativ dürfen die Trips auch gern sein. Da war der Besuch in den Diakonischen Werkstätten sicherlich für alle eine interessante Erfahrung.