Ein Blick in Opas bunte Welt
Papiertheaterstück in der Kindertagesstätte Lahde sensibilisiert für das Thema Demenz
Emelie ist verwirrt. Warum verwechselt Opa sie plötzlich mit ihrer Mutter? Und warum trägt er die Unterhose über der Hose? „In Opas Kopf herrscht eine bunte Welt“, erklärt Emelies Mutter. Ihr Opa hat Demenz.
Emelies Geschichte haben Birgit Klinksieck und Detlef Schmidt jetzt in der Kindertagesstätte Lahde der Diakonie Stiftung Salem (KiTaLa) als einfühlsames Papiertheaterstück auf die Bühne gebracht. Mit liebevoll gestalteten Pappfiguren auf einer kleinen Bühne im Koffer begeisterten sie neben den KiTa-Kindern auch einige Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Bethesda.
Das Stück basiert auf dem Bilderbuch „Opas bunte Welt“, das 2019 mit dem Nachwuchsförderpreis des DemenzNetz im Kreis Minden-Lübbecke ausgezeichnet wurde. Nun steht das Buch im Mittelpunkt eines neuen Projektes: Unter dem Titel „Opas bunte Welt verstehen“ will das DemenzNetz die familiäre und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Demenz durch die Etablierung eines kultur- und generationsübergreifenden Angebotes in Kindertagesstätten fördern. Finanziert wird das Angebot durch das Bundesprogramm „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“.
Gerade für jüngere Kinder seien dementielle Veränderungen – etwa bei den eigenen Großeltern - schwer zu bergreifen und zu verarbeiten, erzählt Christina Nolting, stellvertretende Leiterin der KiTaLa. Genau hier setzt das Projekt an. Im Vorfeld der Theateraufführung war etwa Monika Krause, Seniorenexpertin im Kreis Minden-Lübbecke, in der KiTa zu Gast, um in das Thema Demenz einzuführen. An dem Bundesprojekt nehmen sogenannte „Tandems“ teil, bestehend aus einer Kindertageseinrichtung und einer Pflegeeinrichtung. Diese generationsübergreifende Arbeit ist in der KiTaLa schon seit Jahren gelebte Tradition – schließlich ist die KiTa mit dem benachbarten Haus Bethesda seit jeher eng verbunden.