Die Westfälischen Pflegefamilien (WPF) sind 25 Jahre alt – größtes Sonderpflegemodell in Deutschland – Die Diakonie Stiftung Salem ist seit Beginn an dabei
Die Westfälischen Pflegefamilien feiern Geburtstag: Seit 25 Jahren gibt es diese spezielle Art der Pflegefamilie, in der sich besonders geeignete Pflegeeltern um Kinder und Jugendliche kümmern, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr bei ihren Eltern leben können, für die eine Wohngruppe oder eine „klassische“ Pflegefamilie aber auch nicht der richtige Lebensort ist. Vor 25 Jahren hat sich die Diakonie Stiftung Salem dem Verbund von insgesamt 49 Trägern angeschlossen, den der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ins Leben gerufen hat und koordiniert.
Fast 4.000 Kinder wurden bislang in Westfälische Pflegefamilien vermittelt, zurzeit leben hier rund 1.900 Kinder und Jugendliche in 1.500 Familien. „Diese spezielle Form der Familienpflege hat sich bewährt und weitet sich aus. Sie ist das größte Sonderpflegemodell in Deutschland mit einheitlichen Qualitätsstandards", bilanzierte LWL-Jugend- und Schuldezernentin Birgit Westers zum Jubiläum.
„Wir sind sehr froh, ein Teil des Verbundes zu sein“, sagt Ricarda Möller, Geschäftsbereichsleiterin Erziehung & Beratung bei der Diakonie Stiftung Salem. „Diese Mädchen und Jungen brauchen einerseits professionelle Hilfe, andererseits aber auch ‚eine richtige Familie‘ – beides bekommen sie in den Westfälischen Pflegefamilien. Wir begleiten, beraten und betreuen die Familien regelmäßig und intensiv.“
Es könnten noch weitaus mehr junge Menschen in Westfälische Pflegefamilien vermittelt werden, es fehlen aber noch Pflegeeltern. „Wir suchen ständig Menschen, die für Kinder, die es schwer haben im Leben, die soziale Elternrolle übernehmen und ihnen ein liebevolles Zuhause bieten. Wichtig ist, dass Pflegeeltern belastbar und einfühlsam sind im Umgang mit Konflikten und schwierigen Lebenssituationen und dass sie über ein Reflexionsvermögen verfügen. Auch Alleinerziehende oder Menschen in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft können Pflegeeltern werden.“, erläutert Ricarda Möller.
Der persönliche Kontakt zu den Berater(innen)n der westfälischen Pflegefamilien ist vor der Vermittlung und kontinuierlich auf dem gemeinsamen Weg der Familie mit Pflegekind gegeben.
Interessierte Pflegeeltern können sich gerne melden unter Telefon 0571 88804 6101 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Hintergrund
Als Koordinator des WPF-Systems sorgt der LWL dafür, dass die Qualität überall gleich ist, egal ob die Kinder auf dem Land oder in der Stadt, im Süden oder im Norden leben. Er organisiert die Trägerkonferenz, bei der alle Träger gleichberechtigt sind, kümmert sich um Arbeitskreise für Berater:innen, Fortbildungen für Pflegeeltern und Supervisionsgruppen, sensibilisiert alle Beteiligten für den Kinderschutz, hat eine Online-Plattform bereitgestellt und entwickelt das einheitliche Qualitätshandbuch mit den Trägern kontinuierlich weiter.