Zurück auf die Schulbank
Bewohner des Hauses Bethesda zu Besuch im Unterricht der Sekundarschule Petershagen
Eigentlich ist der letzte Schultag ist für die meisten Bewohner des Hauses Bethesda schon eine Weile her. Einen Vormittag lang drückten einige Senioren nun aber noch einmal die Schulbank.
Grund dafür war ein Kooperationsprojekt zwischen dem Haus Bethesda und der Sekundarschule Petershagen. Schon mehrfach waren Schülergruppen im Altenpflegeheim zu Besuch. Nun ging es für die Bewohner, nach einer gemeinsamen Andacht, in die Sekundarschule. Und hier wartete ein voller Stundenplan auf sie. Drei verschiedene Workshops hatten die Schüler gemeinsam mit ihren Lehrern vorbereitet. Auf dem Stundenplan standen Hauswirtschaft, Kunst und Informatik.
Ein wenig hat sich der Unterricht schon verändert, das wurde auch den Besuchern aus dem Altenpflegeheim schnell klar. Besonders im Informatikunterricht: Im Computerraum der Sekundarschule ging es für fünf Bewohner des Hauses Bethesda an die Rechner. Mit dem Internet hatten sie vorher nicht viel am Hut. Aber die Schüler zeigten ihnen schnell, was man mit dem Computer so alles machen kann. Am Ende entstand dann für alle ein individueller Steckbrief, geschrieben und gestaltet am PC.
Etwas anders sah die Situation im Hauswirtschaftsunterricht aus. Hier entstanden leckere Salate für das gemeinsame Mittagessen. Viele der Bewohnerinnen, die am Workshop teilnehmen, kennen sich aus in der Küche und hatten den einen oder anderen Tipp für die Schüler parat. Aber auch für sie gab es noch etwas zu lernen. Zum Beispiel, dass die alte Schultafel langsam ausgedient hat. Sogar in der Schulküche hat moderne Technik Einzug gehalten und ein Smartboard sorgt dafür, dass Kreidestaub an den Fingern der Vergangenheit angehört. Die Tischdekoration für das Essen entstand währenddessen im Kunstunterricht. „Teelicht im Glas mit Seidenpapier gestalten“ war das Unterrichtsthema.
In allen Workshops zeigte sich, wie gut die Zusammenarbeit zwischen Schülern und Senioren funktioniert. Das wichtigste Ziel des Projektes ist es, Hemmungen zwischen den Generationen abzubauen. Nirgendwo funktioniert das besser als beim gemeinsamen Lernen, Arbeiten und Reden.
Die Kooperation zwischen dem Haus Bethesda und der Sekundarschule besteht seit den Sommerferien. Regelmäßig finden seither gegenseitige Besuche statt. Kein Problem, denn durch die direkte Nachbarschaft ist die Schule auch für ältere Menschen gut zu erreichen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Auch in Zukunft sollen noch viele Besuche stattfinden, betonte auch Alexander Hildebrand, der das Projekt als verantwortlicher Lehrer begleitet.